LIFE+ Natur „Erhalt und Entwicklung der Hutungen der Wetterauer Trockeninsel“
Naturschutzfachliches Gesamtkonzept (Masterplan)
Das Projektgebiet „Wetterauer Trockeninsel“ hat eine Größe von 508 km² und beinhaltet 65 Teilgebiete (v.a. FFH-Gebiete, Naturschutzgebiete) als Verbreitungsschwerpunkte der FFH-Lebensraumtypen Heiden, Halbtrockenrasen, Borstgrasrasen, Magere Flachlandmähwiesen und Silikat-Felsen.
Ziel des mit Mitteln der EU geförderten und vom Land Hessen getragenen Naturschutzprojektes ist es, die traditionell schafbeweideten Hutungen der Wetterauer Trockeninsel und deren Lebensraumtypen zu erhalten, zu sanieren und neu zu entwickeln. Dazu soll die Beweidung sichergestellt und die Bewirtschaftbarkeit für die Schäfer verbessert werden.
Das LIFE+ Projekt gliedert sich in folgende Arbeitsbereiche:
- Action A: Bestandsaufnahme und -bewertung, Naturschutzfachliches Gesamtkonzept (Masterplan)
- Action B: Flächenankäufe, insbesondere Privatflächen zur Sicherung und Entwicklung von LRT, zur Extensivierung von Acker- und Grünlandflächen sowie zur Sicherstellung von Betriebsabläufen
- Action C: Durchführung von Erhaltungs-/ Entwicklungsmaßnahmen, wie z.B. Entbuschung, Entkusselung, Neuanlage von Magerrasenflächen, Umwandlung von Ackerflächen in extensives Grünland, Bildung von Flächentandems Magerrasen/ Frischgrünland zur Sicherung der Beweidung auf den Magerrasen, Verbesserung der Bewirtschaftbarkeit von Magerrasen (Wasserversorgung, Verkehrssicherung etc.), Kauf einer Landschaftspflegeherde, Einrichtung eines Pflegestützpunktes zur Unterstützung der Schäfer (z.B. Unterstellmöglichkeiten)
- Action D: Öffentlichkeitsarbeit durch Einsatz von Printmedien/ neuen Medien, Aufbau von Infozentren, Infopunkten, Infotafeln, Durchführung von Veranstaltungen, Koordination der Bildungsarbeit, Schäferfortbildung
Das Büro PlanWerk war von Anfang an maßgeblich an der Ideenentwicklung für und der Konzeptionierung des LIFE-Projektes und die Erarbeitung des Projektantrages im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz beteiligt. Hierzu konnte auf umgangreiche Vorarbeiten des Büros PlanWerk zum Thema „Magerrasen in der Wetterau“ und Grunddatenerhebungen in FFH-Gebieten zurückgegriffen werden.
In den Jahren 2010 und 2011 erfolgte im Rahmen der Projektrealisierung (Action A) die Bestandsaufnahme und -bewertung unter den Aspekten der FFH-Lebensraumtypen, Tier- und Pflanzenarten, Beeinträchtigungen, Gefährdungen, Konflikte, Nutzungen, Potenzialflächen, Funktionszusammenhänge, Nutzungsgeschichte, Flächenutzer und Eigentumsverhältnisse. Des Weiteren wurde ein vorläufiges Zielkonzept für alle Maßnahmenoptionen erarbeitet. Parallel wurde ein Monitoringprogramm zur naturschutzfachlichen Evaluierung der Projektergebnisse entwickelt und ein Netz von 125 Dauerbeobachtungsflächen (DF) eingerichtet. Für den Zeitschnitt 2010 wurde der Zustand vor Durchführung der Maßnahmen an allen DF durch Vegetationsaufnahmen dokumentiert.
Zur Vorbereitung zeitlich priorisierter Maßnahmen in 15 Teilgebieten und deren zeitnahe Umsetzung in den Jahren 2010/2011 wurde mit der naturschutzfachlichen Gesamtkonzeption (Masterplan) begonnen. Die Beratung des Regionalmanagers bei der Durchführung dieser Pilotmaßnahmen im Rahmen der Actions B und C bildete einen weiteren Aufgabenbereich.